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CHRISTOPH F. LORENZ

Landesherr und Schmugglerfürst
Eine Rezensionsabhandlung zu den Erzählungen Karl Mays in der Zeitschrift "Für alle Welt" (= "All-Deutschland") in den Jahren 1879 und 1880



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Mit dem im Juni 1980 erschienenen Band "Der Waldkönig" komplettierte die Karl-May-Gesellschaft ihre dreibändige Reprintserie, in der - mit Ausnahme einiger Erzählungen aus dem V. Jahrgang, die bereits in der Erstfassung im Reprint vorgelegt worden waren - die Beiträge Mays für die Stuttgarter Zeitschrift "Für alle Welt" (Parallel-Ausgabe "All-Deutschland") vollständig vorgelegt wurden. Anhand dieser Erzählungen und Romane (und der Doppelroman "Scepter und Hammer"/"Die Juweleninsel", bisher nur in einer sehr weitgehenden Bearbeitung zugänglich, hat das Interesse der Karl-May-Forscher sogleich in erheblichem Maße gefunden(1)) kann man sich ein recht gutes Bild von Karl Mays früher schriftstellerischer Begabung machen. Vor allem fällt seine erstaunliche Vielseitigkeit auf, von der auch Herbert Meier in seinem sehr informativen Vorwort zum "Waldkönig"-Reprint spricht.(2) Sie war möglicherweise ein Hauptgrund dafür, daß May nicht nur für Münchmeyer, sondern auch für Bruno Radelli, Dresden, Göltz & Rühling, Stuttgart, und nicht zuletzt für den Pustet-Verlag ein unersetzlicher und wichtiger Mitarbeiter war.

Vergleicht man nämlich mehrere der in den siebziger, achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhundert erschienenen Familienzeitschriften miteinander, so fällt auf, daß die meisten sich an dem Vorbild der "Gartenlaube" orientieren. Ernst Keils Zeitschrift, oft zu Unrecht - offenbar in Hinblick darauf, daß die Marlitt eine der wichtigsten Mitarbeiterinnen dieser Zeitschrift war - als Um-


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schlagplatz für sentimentale Familienromane nach dem "Herz-Schmerz"-Muster bezeichnet, verdankte ihren beispielhaften Erfolg beim gehobenen Bürgertum vor allem der raffiniert ausgewogenen Mischung von Unterhaltung und Belehrung und ihrem ausgezeichneten Mitarbeiterstab. Bei der "Gartenlaube" gab es für jedes Ressort einen Experten. Die ethnologischen und zoologischen Skizzen wurden unter anderem von einem Mann wie Alfred Brehm verfaßt, Reiseerzählungen und kleinere Schauergeschichten lieferte Friedrich Gerstäcker, für die bayerischen Romane war Hermann von Schmid zuständig, amerikanische Romane schrieb Otto Ruppius und "Frauenromane" die Marlitt (seit 1866). Spätere Verleger von illustrierten "Hausblättern" orientierten sich an dem Themenspektrum der "Gartenlaube", ohne ihren Erfolg erreichen zu können. Denn die betreffenden Verleger verfügten bei weitem nicht über ein Autorenteam, das dem der "Gartenlaube" annähernd vergleichbar gewesen wäre. Selbst Kolportageverleger wie Heinrich Gotthold Münchmeyer glaubten Mitte der siebziger Jahre noch ernsthaft daran, daß mit Familienzeitschriften das große Geschäft zu machen sei. Die frühen Münchmeyer-Zeitschriften ("Beobachter an der Elbe"), die sich betont an ein breiteres Publikum richten (noch der "Deutsche Wanderer" nennt sich im Untertitel stolz "Illustrierte Unterhaltungs-Bibliothek für Familien aller Stände"), verzichten auf Belehrung weitgehend und bieten ein Unterhaltungsprogramm auf durchweg niedrigem Niveau: Humoresken, kleinere historische Erzählungen, Novellen im sentimentalen Kolportagestil, aber auch die durchaus anspruchsvolleren historischen Romane Friedrich Axmanns sind hier zu finden. Immerhin hatte Münchmeyer seit 1873 in dem Berliner Otto Freitag einen zuverlässigen und vor allem gewitzten Redakteur, der sich in mehreren Sparten der Schriftstellerei auskannte. So soll er auch an Münchmeyers "Venustempel" und an dem "Aufklärungsbuch" "Die Geschlechtskrankheiten des Menschen" mitgewirkt haben.(3) Freitag, der noch im VIII. Jahrgang des "Deutschen Wanderer" (September 1883 bis Juni 1885) mit einem "humoristischen Roman" vertreten war, verließ Anfang 1875 den Verlag Münchmeyer und machte, wie hinlänglich bekannt ist, Karl May Platz, einem jungen Mann, der sich bald als wahrer Glücksfall für das Haus Münchmeyer herausstellen sollte. May nämlich erwies sich in allen Sparten der "Unterhaltung und


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Belehrung" als erstaunlich fruchtbar: einen historischen Roman Friedrich Axmanns setzte er mit seinem Roman "Der beiden Quitzows letzte Fahrten" zumindest recht geschickt fort.(4) Dorfgeschichten, Humoresken und Erzählungen mit historischem Hintergrund (Mays "Dessauer"-Humoresken) gingen ihm ebenso »flott von der Feder« wie die belehrenden Aufsätze, die in "Schacht und Hütte" erschienen, der ersten Münchmeyer-Zeitschrift mit einer ausdrücklich auch pädagogischen Zielsetzung. Daß diese Zeitschriften auf Dauer nicht erfolgreich sein konnten, lag erstens daran, daß Münchmeyer schon bald gemerkt haben muß, daß mit Zeitschriften bei weitem kein solches Geschäft zu machen sei wie mit Kolportageromanen. Zum anderen konnte der Redakteur May im Alleingang auf Dauer kaum die Münchmeyer-Zeitschriften zum Erfolg führen: es fehlte an geeigneten Mitarbeitern. Immer wieder muß May mit neuen Themen selbst einspringen; möglicherweise verdanken seine ersten "exotischen" Erzählungen ("Leilet", "Inn-nuwoh") ihre Entstehung der Tatsache, daß Münchmeyer solche Themen für unbedingt erfolgsfördernd hielt. Da er keinen Gerstäcker an der Hand hatte, sprang Redakteur May selbst in die Bresche; mit welchen Folgen, ist hinlänglich bekannt ...

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Nach seinem Fortgang von Münchmeyer war May für verschiedene Zeitschriften tätig, unter anderem für Roseggers "Heimgarten", der eine "Dessauer"-Humoreske veröffentlichte(5); besonders intensiv hat er aber den Stuttgarter Verlag Göltz & Rühling beliefert, der zwischen 1878 und 1881 zwanzig Beiträge Mays veröffentlichte. Sehr häufig vertreten sind Erzählungen aus den Bereichen "Humoresken" und "humoristische Geschichten mit historischem Hintergrund", daneben findet man aber auch Reiseerzählungen bzw. "exotische" Novellen ("Die Both Shatters", "Entführt", "Tui Fanua")(6) sowie Dorfgeschichten ("Der Giftheiner", "Der Geldmarder", "Der Klapperbein", "Des Kindes Ruf").(7) Thematisch sind also vier verschiedene Bereiche vertreten, die alle in den Familienzeitschriften dieser Zeit mehr oder weniger stark gepflegt wurden.


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Die "Dessauer"-Humoresken Mays stehen in der Literatur der damaligen Zeit recht einsam da, denn sie gehen auf eine Erzähltradition zurück, die viel mehr zum mündlichen Erzählgut gehört als zu den schriftlichen Erzählformen: die Anekdote. Freilich gibt es auch bedeutende Erzählwerke, die auf die mündliche Erzählform der Anekdote zurückgreifen, wie etwa die "Münchhausen"-Abenteuer, die ja nichts anderes sind als ins Groteske bzw. Humoristische gesteigerte Anekdoten, oder auch Daudets Bücher von "Tartarin de Tarascon" und Lord Dunsanys "Jorkens"-Kriminalgeschichten, die deutlich anekdotischen Charakter tragen. Immerhin: daß sich Anekdoten um eine historische Persönlichkeit ranken, ist nicht selten, daß daraus aber kleine Erzählungen und Novellen werden, ist durchaus nicht so häufig (die erwähnten Erzählwerke bedienen sich ja auch der Anekdotenform zu humoristischen oder parodistischen Zwecken und übertragen sie auf erfundene Personen).

Daß der Sachse Karl May ausgerechnet an der Person des Anhaltinisch-Dessauischen Landesfürsten Leopold (1676-1747) so großen Gefallen fand, mag zunächst verwundern; manche Exegeten zogen aus den einschlägigen Humoresken Mays, in denen (sächsische) Werber oder Soldaten durch den "alten Dessauer" und seine Mannen überlistet oder gefangengenommen werden, den voreiligen Schluß, May habe sich hier womöglich über das ganze sächsische Militär lustig machen wollen.(8) Herbert Meier hat jedoch mit Recht darauf hingewiesen, daß der Schriftsteller wohl ohnehin dem Soldatenstand nicht allzuviel Sympathien entgegenbrachte. Überhaupt sollte man die im Grunde doch recht harmlosen "Dessauer"-Geschichten nicht überinterpretieren: zunächst war der "Alte Dessauer" May wohl dadurch sympathisch geworden, daß er, wie die unzähligen Anekdoten über seine Person belegen, ein "Kerl" war, ein gewiß nicht immer einfacher, aber bei seinen Soldaten und seinen Untertanen wegen seines "unverfälschten", humorigen Wesens beliebter Landesherr und Mensch. Nun haben ja Anekdoten die Tendenz, reale Gegebenheiten nach recht merkwürdigen Auswahlverfahren aufzunehmen und zu "Geschichten" umzugestalten. So werden dann von den Herrschern auch gerne die "schönen", auch markigen Sprüche (August der Starke!) überliefert sowie die liebenswerten Züge (Friedrich II. beim Flötenspiel).

Es ist nicht auszuschließen, daß May bei der Abfassung der


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"Dessauer"-Geschichten nicht nur die im Nachwort zu Band 42 der Bamberger Ausgabe erwähnten historischen und biographischen Werke verwendet hat, die in seiner Bibliothek standen(9), sondern vor allem die zahlreichen populären Anekdotensammlungen und Biographien, die es auch von anderen historischen Persönlichkeiten gab. Daß diese Werke in seiner Bibliothek nicht nachzuweisen waren, spricht nicht dagegen, daß May sie gekannt hat. Herbert Meier hat mit Recht betont, daß das 1931 veröffentlichte Verzeichnis der Bücher in Mays Bibliothek mit Sicherheit nicht den Bestand der Mayschen Bibliothek zu seinen Lebzeiten repräsentiert. Manche Werke legte sich May nämlich erst in den neunziger Jahren oder nach der Jahrhundertwende zu, als er über größere Geldmittel verfügte.(10) Im übrigen waren populäre Biographien ("Leben Blüchers für das Haus", "Das große Kaiser-Wilhelm-Album", o. ä.) häufig in Leihbibliotheken vorhanden. Manche Beschreibung Mays dürfte solchen Quellen, aber auch mündlichen Überlieferungen entnommen sein. Man denke nur an die Darstellung Blüchers in der "Liebe des Ulanen", wo May u. a. zu berichten weiß, der Feldmarschall habe, als er 1814 in Paris einzog, seine Augen mit dem Schirm eines grün-seidenen Damenhutes bedeckt, da er an einem schweren Augenleiden erkrankt gewesen sei.(11)

Die Dessauer-Erzählungen Mays basieren meist auf einigen wenigen Anekdoten-Motiven. Kern- und Anfangsmotiv fast jeder Geschichte ist die angebliche Vorliebe des Fürsten, in Verkleidung seine Untertanen zu besuchen, um zu hören, was man dort über ihn und die Dessauische Politik denkt ("Fürst und Reitknecht") oder um nach "langen Kerls" für seine Eliteregimenter zu suchen ("Der Scheerenschleifer"). Solche Erzählungen knüpfen sich ja im Orient auch an Harun al Rashid, und in der Tat will May die Beliebtheit des Fürsten dadurch begründen, daß er sich am liebsten unerkannt unter das Volk mischt und immer persönlich an vorderster Front zu finden ist, wenn es gilt, beispielsweise sächsische Werber dingfest zu machen ("Fürst und Reitknecht"). Dabei kommen ihm (es handelt sich ja um Humoresken!) seine menschlichen Schwächen in die Quere, etwa wenn er in der erwähnten Humoreske "Der Pflaumendieb" bei besagtem Amtmann zunächst einmal einige schöne Pflaumen "maust" und prompt vom Amtmann auf frischer Tat ertappt wird.


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Eine andere, stereotyp wiederkehrende komische Situation besteht darin, daß der Fürst in Verkleidung zu seinen Untertanen kommt und von diesen (wie beispielsweise in "Fürst und Reitknecht" von Mutter Röse)(12) zu seinem großen Leidwesen immer wieder vorzeitig erkannt wird. Dabei fallen seine zahlreichen Versuche, sein Inkognito trotzdem noch zu wahren, verzweifelt-komisch aus: »Ich frage Sie nur«, fiel er ihr wieder rasch und diesmal mit dem Fuße stampfend in die Rede, »ob Sie schweigen will. Wenn Sie noch ein einzig Mal dieses Wort ausspricht, so mag Sie Ihren Zerbster selbst hinunterspülen!« »Ja, ja, schön, schön, ich wollte nur sagen, daß ich Ew. Durchl --« Das Wort blieb ihr bei dem fürchterlichen Blicke, welcher sie traf, im Munde stecken: sprachlos vor Verlegenheit über ihre dreimalige Indiskretion eilte sie nach dem Schanktisch, brachte den vollen Thonkrug herbei, stellte ihn auf den höchsteigenhändig mit ihrer weißen Schürze abgewischten Tisch, und bald lag neben dem Trunke auch ein mächtiges, haushackenes Roggenbrod, ein Stück gelber Butter und ein großer, appetitlicher Landkäse.(13)

Diese Motive (Streifzüge des verkleideten Landesfürsten in Dessau und Umgebung/Vorzeitiges Erkennen des "Alten Dessauers" durch einen Untertanen) werden von May in unerheblich variierter Form in fast allen "Dessauer"-Erzählungen mehrfach verwandt. Durch die Aneinanderreihung so vieler ähnlicher Situationen wird die Komik der Einzelszene noch gesteigert. Freilich beweist die Tatsache, daß May sich meist mit der mechanischen Repetition komischer "Momente" begnügt, daß er sich noch am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere befindet. Immerhin gelingt es ihm bisweilen, durch die Koppelung mehrerer paralleler Handlungsstränge (wie in "Fürst und Reitknecht") eine geschickt aufeinander abgestimmte Kette von ähnlichen Situationen zu entwickeln.

So ist das Motiv "Verkleidung" in der Erzählung "Fürst und Reitknecht" geradezu der "Schlüssel" zum Aufbau der ganzen Geschichte. Nahezu alle Personen der Erzählung versuchen ständig, irgendwelche wichtigen Entdeckungen zu machen, und zwar verkleidet: der Rittmeister von Platen agiert geschickt als angeblicher "Reitknecht" des "Alten Dessauers", der Landesfürst persönlich versucht, verkleidet den sächsischen Werbern, die in der Umgebung von Dessau ihr Unwesen treiben, das Handwerk zu


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legen, und zwar durchaus nicht immer mit großem Erfolg, die Werber selbst bevorzugen irgendwelche Verkleidungen oder machen sich Verwechslungen zunutze, der ein wenig einfältige Oberlieutenant von Polenz geht "inkognito" auf Liebesabenteuer, usw. Die Aneinanderreihung und Verbindung einer großen Anzahl ähnlicher Szenen ist Karl May hier ausgezeichnet gelungen; am Schluß stiftet der "Alte Dessauer" denn auch nicht wie in anderen Geschichten nur eine Hochzeit, sondern gleich drei. (Übrigens redet "Mutter Röse" den inkognito reisenden König ebenfalls dreimal mit »Durchlaucht« an.)

In den "Dessauer"-Geschichten findet sich manches Motiv, das später in anderen Werken Mays wiederkehrt; so weisen die Gestalten des "Alten Dessauer" und Blüchers in "Die Liebe des Ulanen" manche Ähnlichkeiten auf. Dies mag auch damit zusammenhängen, daß über beide ähnliche Anekdoten im Umlauf gewesen sind.

Beispielsweise weiß May auch von den schlechten Schreibkünsten des "Alten Dessauers" ausführlich zu berichten.(14) Dies geschieht durchaus nicht in der Absicht, ihn lächerlich zu machen; vielmehr will May dadurch die originellen, kauzigen Züge des Landesherren betonen, der keineswegs als blasierter Adliger, sondern im Gegenteil als einfacher, "volkstümlicher" Mann dargestellt werden sollte. In der "Liebe des Ulanen" spricht May in ähnlicher Absicht von den merkwürdigen Französischkenntnissen des Feldmarschalls Blücher.

Auffällig ist aber auch, daß bereits in den "Dessauer"-Humoresken das "Ich-Ideal" Karl Mays feste Formen anzunehmen scheint: der Held, der mehr ist, als er scheint (oft in der Meinung, seine Pläne heimlich oder in Verkleidung besser durchführen zu können, was sich ja meist als klug und sinnvoll erweist), vermag es, die Feinde durch schier unglaubliche Hasardstückchen (beispielsweise wären hier die Reitkünste von Platens und des Majors von Göbern in "Die Rose von Ernstthal" zu nennen) immer wieder zu verblüffen. Interessanterweise findet sich zweimal (in "Fürst und Reitknecht" und "Die Rose von Ernstthal") eine Pferdebändigungsszene, die an die späteren Szenen (etwa in "Old Surehand I") erinnern, in denen Old Shatterhand als einziger in der Lage ist, einen wilden Mustang, der jeden Reiter abwirft, zu besteigen und auf ihm zu reiten (auch im "Waldröschen" gelingen Dr. Sternau entsprechende Kunst-


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stücke). Die demonstrative Bändigung des wilden Tiers als Beweis für die beispiellose Gewalt, die der Held über die Natur (und auch über die bösen Feinde) hat, wurde von Arno Schmidt bekanntlich in grotesker Weise in Analogie zum (homosexuellen) Paarungsakt gesehen und entsprechend interpretiert.(15) Schmidt benötigt allerdings einen Trick, um die Stelle aus "Old Surehand I" in seinem Sinne interpretieren zu können: er gibt eine seitenlange Beschreibung durch geschickte Auslassungen und Weglassung von Seitenzahlen so wieder, als handle es sich um eine kleinere, zusammenhängende Stelle. Dagegen soll hier darauf verwiesen werden, daß das Motiv "Bändigung eines wilden Pferdes" eine gute Möglichkeit für den Verfasser darstellt, die "göttliche Begnadung" seines Helden (später "Ich-Figur") zu demonstrieren.

Allerdings sind diese Szenen in den frühen Erzählungen Mays noch nahezu stereotyp gehalten. Dies zeigt sich vor allem darin, daß die erwähnten Passagen der Erzählungen "Fürst und Reitknecht"(16) und "Die Rose von Ernstthal"(17) auch im Wortlaut fast übereinstimmen.

Offenbar hat May seine frühe Erzählung "Die Rose von Ernstthal" (1875 erstmals veröffentlicht) von vornherein als eine Art Vorstufe zu seinen "Dessauer"-Humoresken angesehen. Darauf wird in der Novelle bereits vorsichtig hingewiesen. Major von Göbern sagt gegen Ende der Erzählung: »Dieser "ahlte Leopold" ist mein Pathe und Gönner, der alte Dessauer, der sich gestern so brav geschlagen hat.«(18) Bleibt der "Alte Dessauer" in dieser Geschichte noch eine Figur im Hintergrund, die nur in Anspielungen und in den Dialogen der handelnden Personen kurz erwähnt wird, so deutet dies doch darauf hin, daß May später einmal vorhatte, diese interessante historische Persönlichkeit in den Mittelpunkt einer oder mehrerer Erzählungen zu stellen. Überhaupt ist die "Rose von Ernstthal" vermutlich nur deshalb in die Mitte des 18. Jahrhunderts verlegt worden, weil May die an seine "Erzgebirgischen Dorfgeschichten" erinnernde Handlung mit zahlreichen Anspielungen auf Personen aus seinem Bekanntenkreis durchsetzt hatte, so z. B. auf seine Jugendliebe Anna Preßler und auf das Dienstmädchen Auguste Gräßler, die später seine Geliebte war, sowie auf seinen Paten, den Schmiedemeister Weißpflog. Die Anspielungen suchte May durch die Verlegung in eine andere Zeit ein wenig zu verwi-


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schen.(19) "Die Rose von Ernstthal" spielt zudem, wie auffallenderweise eindeutig erklärt wird, in Mays Geburtsort Hohenstein-Ernstthal. Später - etwa im "Hohenwald" des "Weg zum Glück" - ließ May dagegen die mit autobiographischen Anspielungen durchsetzten Dorfgeschichten in Dörfern mit erfundenen Namen spielen, wobei allerdings das Vorbild "Hohenstein-Ernstthal" immer klar hindurchscheint.

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In den Dorfgeschichten Mays dominieren klar die aus der Kriminalgeschichten-Tradition bekannten Motive; immer wieder geht es um Schmuggel und andere Verbrechen, die der Aufklärung harren, wie auch schon Jürgen Hein gezeigt hat.(20) Auf der einen Seite mögen dafür persönliche Erfahrungen Mays ausschlaggebend gewesen sein, denn in den erzgebirgischen Dörfern, die damals in der Mitte des 19. Jahrhunderts und in den Jahrzehnten danach vorwiegend von armen Webern bewohnt waren, spielte der Schmuggel eine große Rolle, ja, das Paschen galt als "Kavaliersdelikt". In dem "Sklaven des Elends"-Teil seines Kolportageromans "Der verlorene Sohn" hat May den sozialen Hintergrund dieser "Schmugglerleidenschaft" in für das Kolportage-Metier ungewöhnlich eindringlicher Art und Weise gestaltet; allerdings sind es hier einzig und allein die "bösen" Fabrikanten Seidelmann, die die armen Dörfler zum Schmuggel verführen, und die soziale Problematik wird auf diese Weise zur rein "ethischen" Problematik verengt, wie man in diesem Fall sagen muß.

In der Dorfgeschichte "Der Waldkönig" liegen die Dinge anders: hier werden die Ursachen für die Feindschaft zwischen dem Bachbauern und dem Feldbauern und die daraus resultierende Blendung des Bachbauern durch seinen Gegner, der zum Waldkönig, zum Oberhaupt der die benachbarten Wälder unsicher machenden Pascher geworden ist, in der Rivalität zweier reicher Bauern um dasselbe Mädchen gesehen. Das ist ein typisches Dorfgeschichten-Motiv, das sich in dieser Geschichte mit dem aus der Kriminalerzählung bekannten Motiv der Verbrechensaufklärung verbindet.

Daß in Mays "Erzgebirgischen Dorfgeschichten" kriminalistische


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Motive so oft vorkommen, mag auch darauf zurückzuführen sein, daß May offenbar besonders gut die "alpenländischen Dorfgeschichten" Hermann von Schmids, Ludwig Ganghofers (dessen "Edelweißkönig" in manchen Einzelheiten an Mays im selben Jahre -1886 - erschienenen "Weg zum Glück" erinnert) und Anzengrubers kannte. Bei Schmid und bei Ganghofer aber spielt das Motiv "Verbrechen" eine ganz entscheidende Rolle (bei Anzengruber weniger). In Schmids Paradeerzählung "Almenrausch und Edelweiß"(21) beispielsweise ist der Wilderer Quasi, die "böse Figur" dieser Geschichte, gleichzeitig ein Mitglied einer Schmugglerbande, deren Dingfestmachung am Ende der Erzählung berichtet wird. May hat, wie sich zeigen läßt, "Almenrausch und Edelweiß" in seinem Roman "Der Weg zum Glück" intensiv ausgewertet; es braucht darum auch nicht zu verwundern, wenn May in diesen umfangreichen Roman eine Episode über die Untaten eines Verbrechers, der als Mörder und Räuber die ganze Gegend unsicher macht und als "Samiel" bezeichnet wird, einfügte.

Diese Samiel-Episode geht wiederum auf die gleichnamige Dorfgeschichte Mays ("Der Samiel") zurück, hat aber auch mit der "Waldkönig"-Geschichte einiges gemeinsam. Wie in der "Samiel"-Episode des "Weg zum Glück" hat in der Erzählung "Der Waldkönig" ebenfalls ein Verbrecher, hier der Anführer einer Pascherbande, einen reichen Bauern geblendet. Während der Bachbauer in Mays "Waldkönig"-Erzählung durch seinen Rivalen, den Feldbauern, geblendet wurde, ist es in der "Samiel"-Episode die Frau des Kronenbauern, die nicht nur als "Samiel" zusammen mit dem Knecht Bastian mordet und Diebstähle begeht, sondern auch vor der Blendung ihres eigenen Mannes nicht zurückschreckt. Dafür ist das Ende ihrer verbrecherischen Laufbahn freilich anders ausgefallen, als es in der "Waldkönig"-Geschichte der Fall war: während der "Waldkönig" am Ende tödlich abstürzt (dies ist ein im Alpenroman sehr beliebtes Motiv), ereilt die Kronenbäuerin das Gesetz der Rache: »Gleiches mit Gleichem vergolten.« Bei dem Versuch, sich zu töten, blendet sie sich lediglich, da die Waffe keine Kugeln, sondern nur Pulver enthalten hat.

Überhaupt ist die "Samiel"-Episode weitaus dramatischer, sensationeller, aber eben auch "kolportagehafter" ausgefallen als die "Waldkönig"-Geschichte. Hier wie dort ist es der Sohn des betroffe-


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nen Bauern, der (im "Weg zum Glück" zusammen mit dem "allmächtigen" Wurzelsepp) den Verbrecher entlarvt; allerdings hat May im "Weg zum Glück" den Konflikt dadurch noch verstärkt, daß der Knecht Fritz Hiller sich erst im Laufe der Erzählung als von der Kronenbäuerin ausgesetztes Kind des Bauern aus erster Ehe entpuppt. Dafür wird in der "Waldkönig"-Erzählung ungleich realistischer erzählt, wie der Sohn des Bachbauern, Frieder, aus der Stadt in das Dorf zurückgekommen (die Dorf-Stadt-Problematik, häufiges Thema von Dorfgeschichten, spielt hier lediglich insofern eine Rolle, als Frieder bewußt nur das Dorf als seine wirkliche Heimat bezeichnet(22)), die Geheimnisse des "Waldkönigs" aufdeckt. Die geheimen Verstecke und Kommunikationsmittel der Pascher erinnern sehr stark an die entsprechenden Beschreibungen im "Verlorenen Sohn"; diese Motive sind ja auch aus den "Geheimnisromanen" des 19. Jahrhunderts bekannt, und May hat sie häufig verwendet, so auch in den Ortry-Szenen in der "Liebe des Ulanen". Insgesamt wirkt die Dorfgeschichte "Der Waldkönig" geschlossen und weitaus in sich stimmiger als die "Samiel"-Episode. Dort machen sich die typischen Merkmale der Kolportage, besonders die überzeichnete Darstellung von dramatischen Konflikten einerseits und sentimentalen Szenen andererseits, allzu ungünstig bemerkbar.

Anders steht es wieder mit der frühen Dorfgeschichte "Der Giftheiner". Sie unterscheidet sich auch von der "Waldkönig"-Erzählung deutlich dadurch, daß hier die kriminalistischen Motive keine so zentrale Rolle spielen. Immerhin hat May das simple Grundmuster der Erzählung einfallsreich ausgestaltet. Zwei Männer, der Teichhofbauer und Heinrich Silbermann, der Sohn des Vogelhändlers Silbermann, rivalisieren um die Liebe der Tochter des Kantors, Alwine, die sich, da sie eitel ist, die Werbung des wohlaussehenden und mit einer schönen Stimme begabten "Silberheiner" gefallen läßt. Bei einem Säureattentat wird der Kantor geblendet; der "Silberheiner" gilt als der Täter und wird in Untersuchungshaft genommen, bis man ihn aus Mangel an Beweisen wieder laufen läßt. Seitdem trägt er den Beinamen "Giftheiner". Autobiographische Details und manche in seinem Roman "Der Weg zum Glück" wiederkehrende Motive machen die Erzählung für den May-Forscher interessant.

In der Gestalt des unschuldig eines Verbrechens beschuldigten


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Heinrich Silbermann, der nach langen Jahren als "Verlorener Sohn" in sein Heimatdorf zurückkehrt und dem es gelingt, den "Kartenbalzer", der den Teichhof verspielt hat (auch der "Feuerbalzer" im "Weg zum Glück" ist dem Spiel ergeben), als wahren Urheber des Säureanschlags auf den Kantor zu entlarven, hat May sich in gewisser Weise selbst porträtiert. Seine Leidenschaft zur Musik hat in der Erzählung ebenfalls ihren Niederschlag gefunden: der "Silberheiner" ist nicht nur ein sehr guter Sänger. Er hat auch den Text zu einer "Weihnachtskantate" geschrieben und ist der Verfasser einer Reihe von Gedichten, die am Schluß der Erzählung durch Vermittlung Alwines, die nach Jahren des Umherziehens mit einer Schauspielertruppe reumütig in ihr Heimatdorf zurückgekehrt ist, gedruckt werden. In der Gestalt der Alwine, einer Dorfschönheit, die mit ebensoviel Eitelkeit wie Anziehungskraft begabt ist und den Heiner verläßt, um Schauspielerin zu werden, finden sich schließlich viele Züge Emma Pollmers wieder, so wie May sie damals sah.

Jedoch, und daran liegt das Weihnachtlich-Versöhnliche dieser Geschichte, hat May eine zweite Frauengestalt geschaffen, die dem Heiner schließlich das Glück bringt, was er bei Alwine nicht finden konnte: Alma, die Tochter Alwines (!), wird für ihn zum wahren "Trostbringer". Auch ihr Name spielt eine besondere Rolle: »Alma«, sprach, nein, flüsterte er in jenem Tone, den man im Leben nur einmal kennt, »Hast' erfahren, was Dein Nam' bedeutet?« »Ja, er heißt Seele.« »Und kein andrer Nam' hätt' für Dich gepaßt, so viel' tausend es auch giebt.«(23) Die Übersetzung des Namens "Alma" ist zwar nicht korrekt, aber bedeutsam: in der Tat stellt Alma so etwas wie das "Herzle" dieser Erzählung dar. Man wird sich erinnern, daß May ohnehin den Namen "Alma" offenbar gern benutzte: auch Alma von Helfenstein im "Verlorenen Sohn" wurde zum "Sonnenstrahl" für Gustav Brandt.

So ist denn die Erzählung vom "Giftheiner" nicht nur eine der interessantesten Dorfgeschichten Mays, sondern auch eine der schönsten. Während Karl May die "Waldkönig"-Geschichte im wesentlichen dem Vorbild seiner Erzählung "Im Sonnenthau" entsprechend gestaltete, gibt es für den "Giftheiner" keine direkte Vorlage; allerdings hat diese Erzählung nun ihrerseits als Quelle der "Finkenheiner"-Teile des Kolportageromans "Der Weg zum Glück" gedient.


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Durchaus harmloserer Natur sind die beiden Humoresken "Die Universalerben" und "Die beiden Nachtwächter". Es fällt auf, daß beide Geschichten auf einem einfachen, recht ähnlichen Muster aufgebaut sind: jedesmal geht es um den Konflikt zweier in verschiedenen Ortschaften lebender Personengruppen, die miteinander verfeindet sind. In der Geschichte "Die beiden Nachtwächter" wird das simple Muster ebenso simpel, aber wirkungsvoll verarbeitet: in der Nacht des zweiten Weihnachtstages (in der Erstfassung spielten die turbulenten Ereignisse in einer verhängnisvollen Neujahrsnacht) geraten die beiden alkoholisierten Nachtwächter jeweils in den falschen Ort und rufen dort zu allem Überfluß noch die falsche Zeit aus. Dem einen Nachtwächter gelingt es schließlich, seinen Kollegen zu "arretieren". Selbstverständlich geht alles gut aus: die beiden streitenden Familien werden durch die Hochzeit des Sohns der einen Familie mit der Tochter des anderen Nachtwächters miteinander versöhnt.

In der kleinen Erzählung "Eine Wette" hat Karl May sich auf humoristische Weise mit den Mißgeschicken des Stadtrats Hampel, der ständig mit seinen - äußerst mangelhaften - Lateinkenntnissen angibt, beschäftigt. Dabei dürfte die Gestalt des Stadtrats ein frühes Beispiel für die standardisierte Komik darstellen, die später in den "Kamerad"-Erzählungen (man vergleiche die komischen Nebenfiguren dieser Bücher) den Lesern präsentiert wird. Auffallenderweise sind es vor allem und immer wieder sprachliche "Ticks" und Angewohnheiten, die zur Erzeugung komischer Situationen dienen, wobei man nicht nur an den auf Nennung seines kompletten Titels bedachten "Kantor emeritus" aus dem "Ölprinz" denken mag, sondern auch an den sächselnden Hobble-Frank.

In der Humoreske "Die Universalerben" schließlich wird das aus den "Beiden Nachtwächtern" bekannte Motiv der Rivalität zwischen den in zwei benachbarten Orten wohnenden Hauptpersonen dadurch variiert, daß May den verfeindeten Verwandten August und Auguste Hildebrandt zwei weitere Paare an die Seite stellt: ihre Adoptivkinder Paul und Pauline, die sich am Ende heiraten dürfen, und die Dienstboten Christian und Christine. Diese setzen die humoristischen Verwicklungen erst in Gang und heiraten am Ende


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auffallenderweise nicht, sondern wandern nach Amerika aus. Hier dürfte May sich über die aus Gerstäckers und Otto Ruppius' Romanen bekannte "Auswanderungssucht" und "Amerikabegeisterung" lustig machen; um so bedauerlicher, daß die Radebeuler Bearbeitung diese ironische Wendung beseitigt hat.

Über die "exotische" Erzählung "Ein Dichter" braucht an dieser Stelle nicht gesprochen werden, da Herbert Meier(24) bereits sehr viel Wesentliches darüber ausgeführt hat. Auffällig aber sind die kolportagehaften Züge in dieser ansonsten doch schon recht typischen "Reiseerzählung". Die Mexiko-Passagen der Erzählung erinnern an Mays "Waldröschen", und die Gestalt des Dichters Richard Forster hat offenbar als Vorbild für den jungen Dichter Robert Bertram im "Verlorenen Sohn" gedient. Schließlich hat May später den "Llano estacado" in seiner "Guten Kamerad"-Erzählung "Der Geist der Llano Estakata" (sic!) noch einmal ausführlich und eindrucksvoll beschrieben. Immerhin weist die Tatsache, daß sich in den Erzählungen, die wir untersucht haben, gelegentlich deutliche Züge der Kolportage finden, darauf hin, daß May gerade einen der Kolportage sehr nahestehenden Roman ("Scepter und Hammer") schrieb und wenige Jahre später seine großen Kolportageromane für Münchmeyer verfassen sollte.



Die vorstehenden Betrachtungen zu Mays frühen Erzählungen sind meinem Freund Clemens Jerratsch gewidmet.



1 Vgl. besonders den Aufsatz von Volker Klotz: "Die Juweleninsel - und was man draus entnehmen könnte". In: Jb-KMG 1979, 263-275, das Sonderheft der KMG Nr. 23: "Karl Mays erster Großroman. Szepter und Hammer/Die Juweleninsel" mit Beiträgen von Werner Tippel, Hartmut Wörner, Walther llmer, Christoph F. Lorenz, sowie den Aufsatz des Verfassers dieser Untersuchungen: "Karl Mays kleines Welttheater", in: M-KMG 42 (Dezember 1979).

2 "Der Waldkönig". Reprintdruck der KMG. Hamburg 1980, 3 (es werden stets die fortlaufenden Seitenzahlen des Reprints angegeben).

3 Hainer Plaul: Redakteur auf Zeit. In: Jb-KMG 1977, 139

4 Ebd. 177 f.

5 Vgl. dazu Alfred Schneider: »... unsere Seelen haben viel Gemeinsames«. In: Jb-KMG 1975, 227-242

6 Karl Mays Südseenovellen sind nicht sehr zahlreich, sie haben ein klar erkennbares literarisches Vorbild, nämlich Gerstäckers Südseebücher, besonders seinen Roman "Tahiti" (1854).

7 Bis auf "Der Giftheiner" waren alle diese Geschichten schon vorher in anderen Blättern erschienen.


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8 Plaul, Jb-KMG 1977, 174

9 Karl Mays Gesammelte Werke, Bd. 42, Der alte Dessauer, ab 135. Tsd., 1968; 537: Varnhagen von Ense in: Biographische Denkmale, Band 2, 1824-1830; H. Würdig: Des alten Dessauers Leben und Thaten. Berlin o. J.; F. Streißler: Der alte Dessauer. Ein Thatenleben. Stuttgart o. J. Das Werk des Freiherrn von Schroetter "Fürst Leopold von Anhalt-Dessau". Berlin 1895, das May ebenfalls besaß, kommt wegen seines Erscheinungsjahres als Quelle nicht in Betracht. May hat es wohl im Zusammenhang mit seinen Plänen erworben, noch in den neunziger Jahren einen Schwank über den Alten Dessauer zu schreiben. Vgl. darüber Erich Heinemann: Dr. Karl May in Gartow. In: Jb-KMG 1971, 259 ff.

10 "Der Waldkönig", S. 8

11 "Die Liebe des Ulanen", Olms-Reprint, S. 230

12 "Der Waldkönig", S. 19 ff

13 Ebd. S. 20

14 Ebd. S. 23

15 Schmidt: Sitara und der Weg dorthin, Taschenbuch-Ausgabe. Frankfurt a. M. 1969, 114 ff

16 "Der Waldkönig", S. 26 ff

17 Ebd. S. 224 f

18 "Der Waldkönig", S. 238

19 Plaul, Jb-KMG 1977, 129

20 "Die Erzgebirgischen Dorfgeschichten". Zum Erzähltyp "Dorfgeschichte" im Frühwerk Karl Mays. In: Jb-KMG 1976, 47-69

21 "Die Gartenlaube", Jg. 1863, 161 ff

22 "Der Waldkönig", S. 64

23 Ebd. S. 188

24 Ebd. S. 8 f.


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