Im Anhang zur Faksimile-Ausgabe von Mein Leben und Streben1 hat Hainer Plaul übersichtlich zusammengestellt, was über die Entstehungsgeschichte von Karl Mays Selbstbiographie aus der bisherigen May-Literatur bekannt ist. Abschließendes wird sich vermutlich nie sagen lassen, da die Manuskripte sowohl zur ersten als auch zur zweiten Auflage unerklärlicherweise verschollen sind.2 Erhalten geblieben ist lediglich Mays handschriftliches Titelblatt3, das jedoch nicht in dem für Karl Mays Manuskripte typischen breiten Format gehalten ist (vgl. die Faksimile-Ausgabe Merhameh, Bamberg 1958), sondern schmaler, so als sei es nachträglich als Titel zu einem (möglicherweise bereits gedruckten) Text geschrieben worden. Dies spricht für die Vermutung, daß May Teile aus dem - heute ebenfalls verschollenen - Anfangsteil seines Privatdrucks Ein Schundverlag und seine Helfershelfer4 mit verwendet hat. Dieser Text und auch andere autobiographische Aufzeichnungen haben mit größter Wahrscheinlichkeit bereits Heinrich Wagner5 und anderen Journalisten jener Zeit vorgelegen.
Welche kurze Lebensdauer der Erstauflage von Mein Leben und Streben I beschieden war, hat Plaul ausführlich geschildert. Die von Lebius erwirkte Einstweilige Verfügung wurde bereits im Januar 1911 durch das Landgericht I in Berlin, vor dem Rechtsanwalt Dr. Siegfried Puppe (er erschien zur Verhandlung nicht einmal persönlich, sondern war zum Wintersport verreist) Karl Mays Sache nur ungeschickt vertrat, in ein endgültiges Verbot des Buches umgewandelt. May und Fehsenfeld wurden generell verurteilt, die Verbreitung des Buches »zu unterlassen«6. Dadurch wurde es ihnen nicht einmal möglich, den von Lebius mit seinem Pamphlet praktizierten Trick7 anzuwenden, das Buch im deutschsprachigen Ausland (vor allem Österreich-Ungarn) weiter zu vertreiben. Fehsenfeld blieb auf seinen restlichen 4500 Exemplaren sitzen.
Mays Hinweis nach diesem Schock, es habe sich bei Mein Leben
und Streben ohnehin nur um eine Prozeßschrift gehandelt, die ihren Zweck erfüllt habe und nun verschwinden könne, konnte kein endgültiges Urteil sein. Zu offensichtlich war das Buch weit mehr als eine Prozeßschrift, und der Wunsch nach einer Neuausgabe muß nicht nur seinen Verleger und seinen Freundeskreis, sondern auch den Autor selbst stark beschäftigt haben. Dennoch weigerte er sich ursprünglich, das Werk zu überarbeiten. Erst ein volles Jahr später, nämlich nach dem entscheidenden Sieg über seinen schlimmsten Feind Rudolf Lebius am 18. 12. 1911 in Berlin-Moabit8, trat auch hier ein Sinneswandel ein. Uns ist eine undatierte Nachricht Mays an Fehsenfeld erhalten geblieben9, geschrieben auf die Rückseite eines von May verbreiteten Flugblattes10, die wir nebenstehend in Faksimile wiedergeben, da sie zugleich eine charakteristische Handschrift-Probe Mays aus seinen allerletzten Lebensmonaten ist. Dieser Brief, der von Ende Dezember 1911 oder Anfang Januar 1912 stammt, hat folgenden Wortlaut:
Für Lebius beifolgende Zeilen. Der Mensch ist reif! Ihr Lampart in Augsburg ist ein Schaf! Kaum hat Lebius den ersten Hieb bekommen, so schreien schon alle diese Frösche Ach und Weh! Das sind aber die, welche keine Geschäfte machen, ich mag thun, was ich will. Sonst aber sagt und schreibt man mir von überall, daß man K May wieder kauft. Zwei Siege in einer Woche! Wer verlangt mehr? Münchmeyers haben 60.000 Mark zu zahlen. Nur für Waldröschen! Dann kommen noch die anderen 4 Romane! Und gegen Lebius wird nächstens in Hohenstein und Dresden verhandelt. Das sind die eigentlichen Schlachten. Da geht es nicht um 100 Mark, sondern um Gefängniß!
Was »Mein Leben und Streben« betrifft, so will ich Ihnen zu Willen sein. Ich werde mich darüber machen.
Daß Sie »Wolfsblut« von J. London an den Dresdener Anzeiger geschickt haben, ist gradezu ein G e n i e s t r e i c h von Ihnen. Ich danke herzlichst!!! F. K, der Verfasser der Rezension, ahnt gar nicht, was er sich da eingebrockt hat.
Wichtig in unserem Zusammenhang sind lediglich die beiden Sätze: Was »Mein Leben und Streben« betrifft, so will ich Ihnen zu Willen sein. Ich werde mich darüber machen. Ob und in welchem
Umfang sich May tatsächlich »darüber gemacht« hat, wissen wir nicht. Die Neuauflage hat er nicht mehr erlebt, doch wurde sie bereits zehn Tage nach seinem Tod in der Börsenblatt-Anzeige vom 9. 4. 1912 als »in Vorbereitung« angekündigt.13 Diese Neuausgabe besorgte Klara May in Zusammenarbeit mit Euchar Schmid und Marie Hannes14. Ihre Bearbeitung erstreckte sich in erster Linie auf die vom Gericht und im Pressestreit angefochtenen Passagen: die Lebius-Polemik, den Münchmeyer-Streit, die Angriffe auf Pater Pöllmann und Pater Beßler, ferner auf die Plagiats-Diskussion. Den Kapiteln 5, 7 und 8 hängte Klara May jeweils eine längere »Anmerkung der Herausgeberin« an15; außerdem steuerte sie ein »Vorwort« bei:
leicht bearbeitet - von der 1. Auflage (1917) bis zur 20. Auflage(1942) blieb. Die 21. Auflage (Bamberg 1958) und alle weiteren Auflagen griffen an dieser Stelle jedoch wieder auf die Erstfassung zurück. Deshalb halten wir es für wichtig, den zweiten Text durch einen Neudruck wieder zugänglich zu machen:
Indem ich mich hier über meine erste Frau auszusprechen habe, bin ich gesonnen, dies in der schonendsten und mildesten Weise zu tun, obgleich sie ihrerseits privat und öffentlich in einer Weise gegen mich vorgeht, für die es in der Sprache gebildeter Menschen keinen Ausdruck gibt. Der Umstand, daß sie doch nun einmal meine Frau gewesen ist, hat sie davor zu schützen, daß ich mich mit denselben unsauberen Waffen verteidige, mit denen ich von ihr und ihrem Anhang angegriffen werde. Ich werde sie also nur rein psychologisch zeichnen, nicht anders.
Frau Pollmer stammt aus meiner Vaterstadt Hohenstein-Ernsttal. Sie hat ihre Eltern nicht gekannt; sie ist ein Kind der Liebe. Ihr Großvater kam aus einem obererzgebirgischen Dorfe als Barbier nach Hohenstein, trieb daselbst sein Gewerbe und verlegte sich später nebenbei mit auf den Verkauf homöopathischer Tropfen, Kügelchen und Pulver. Als ich ihn kennen lernte, betrug sein Einkommen ungefähr 600 Mark im Jahr.
Er war ein schöner, hochgewachsener Mann und gab auf diese seine Schönheit mehr als viel. Auch seine beiden Kinder, ein Sohn und eine Tochter, waren mit diesem rein äußeren Vorzug begabt und zwar zu ihrem Unglück, wie ich sagen muß. Pollmer wollte mit seinen schönen Kindern hoch über seinen Stand hinaus. Der Sohn wollte ein armes aber braves, fleißiges Mädchen heiraten, aber er durfte nicht. Er konnte das nicht verwinden, ging fort, sank zum Vagabunden herab und ist einsam und elend in einer Dorfscheune zugrunde gegangen. Die Tochter hatte sich im Stillen mit einem armen, ehrlichen Barbiergehilfen verlobt; aber ein solcher Schwiegersohn war für Pollmers Pläne zu gering; er wurde fortgejagt. Die Folge war, daß die Tochter im Wochenbette starb; ihr Kind aber, die jetzige Frau Pollmer, blieb leben.
Wie schon angedeutet, besaß Pollmer eine reichliche Gabe von Schönheitsstolz. Darüber, daß seine beiden Kinder an diesem Stolze zugrunde gegangen waren, habe ich nie ein Wörtchen der Reue von ihm gehört. Da war er hart und unbeugsam. Und da war er auch sehr bald genügend getröstet, denn er bemerkte täglich mehr und mehr, daß seine Enkelin sich zu einer noch größeren Beauté entwickelte, als ihre Mutter gewesen war Sie war für ihn unbedingt das schönste und wertvollste Mädchen der ganzen Gegend. Er warf alle seine früheren und auch noch neue, größere Hoffnungen auf sie und erzog sie dementsprechend in der Weise, daß sie sich für den Engel hielt, der ja nicht zu einem gewöhnlichen, sondern nur zu einem möglichst hervorragenden Manne herniedersteigen dürfe.
Nie hätte ich gedacht, daß dieses Mädchen jemals in meinem Leben eine wenn auch nur unbedeutende Rolle spielen könne. Und nun ich jetzt bei meiner Schwester wohnte, wurden mir bei einer ihrer Freundinnen einige junge Mädchen vorgestellt, unter denen sich auch ein »Fräulein Pollmer« befand. Das war sie; aber sie sah ganz anders aus als früher. Sie saß so still und bescheiden am Tisch, beschäftigte sich sehr eifrig mit einer
Häkelei und sprach fast gar kein Wort. Das gefiel mir. Dieses Gesicht errötete leicht. Es hatte einen ganz eigenartigen, geheimnisvollen Augenaufschlag. Und wenn ein Wort über die Lippen kam, so klang es vorsichtig, erwägend, gar nicht wie bei andern Mädchen, die alles grad so herausschwatzen, wie es ihnen auf die Zunge läuft. Das gefiel mir sehr. Freilich flackerte hinter dieser Stille und Ruhe zuweilen etwas dem Widersprechendes auf. Dies Mädchen war mir ein Rätsel und also doppelt gefährlich, weil nichts den Schriftsteller so sehr zu fesseln vermag wie ein psychologisches Rätsel, dessen Lösung ihn interessiert. Und dieses Wort, nämlich »Ein psychologisches Rätsel«, ist der Schlüssel zu allem, was nun geschah. Ich nahm mir vor, das Rätsel dieser Sphinx zu lösen. Das war eine schriftstellerisch lohnende Aufgabe, die nur dann zum Fehler werden konnte, wenn ich, anstatt kühl objektiv zu bleiben, auf den Gedanken kam, mich auch subjektiv mit diesem Rätsel zu verbinden, und leider, leider blieb es nicht bei der kalten Objektivität!
Natürlich erhebt sich die Frage, ob May selbst diesen Austausch des Textes vorgenommen hat, oder ob Klara May ihn aus der LG-Eingabe übernommen hat. Ohne Einsicht in die Druckvorlage wird sich die Frage nie beantworten lassen. Sie ist auch nicht entscheidend; wichtiger ist der Nachweis, daß der eingefügte Text original ist. Klara Mays Bearbeitung geschah unter großem Zeitdruck und beschränkte sich daher vermutlich auf die prozessual wichtigen Passagen. Karl May, der sich - wie der Brief an Fehsenfeld beweist - schon vorher mit dem Text beschäftigt hat, plante dagegen vielleicht eine noch umfassendere Revision.
Die Möglichkeit, daß - entgegen allen bisherigen Vermutungen - Karl May an der Neufassung seiner Selbstbiographie auch persönlich noch beteiligt war, darf hiermit als Hypothese ins Auge gefaßt werden. In welchem Umfang er noch daran gearbeitet hat, wissen wir nicht; die einzige Einfügung von Gewicht ist der Emma-Pollmer-Passus.21
Welche Veranlassung aber hatte May, plötzlich über seine erste Frau in der schonendsten und mildesten Weise schreiben zu wollen?
War wirklich nur der Umstand, daß sie doch nun einmal meine Frau gewesen ist, für ihn maßgebend? Vor allem dürfte es Emmas Verhalten im wenige Wochen zurückliegenden Moabiter Prozeß22 gewesen sein, das sein Mitleid mit dieser Frau über seinen Groll siegen ließ.
So erschien am 25. Juli 1912, fast vier Monate nach Karl Mays Tod, die Neuausgabe der Selbstbiographie, nicht mehr als Prozeßschrift für die Gerichte, sondern als menschlich anrührendes Dokument für seine Freunde. Als solches wurde der Band auch von Klara May und F. E. Fehsenfeld auf Handzetteln angeboten:
Lieber Freund!
Mit herzlichem Gruß
Ihr alter K. May.
Nicht alles, was in diesem Brief angesprochen wurde, konnte bisher eindeutig geklärt werden.11 Ihr Lampart in Augsburg war die Augsburger Buchhandlung Lampart & Comp., die um den Absatz der May-Bände bangte; Wolfsblut von Jack London war Fehsenfelds neuester Band aus der Reihe Welt der Fahrten und Abenteuer (den Fehsenfeld dem Ehepaar May zu Weihnachten 1911 schickte12); was May jedoch mit dem Geniestreich meinte, konnte bisher nicht gesichert ermittelt werden.
Hatte Karl May selbst an der Neufassung also keinen Anteil mehr? Wenn man Klara May und ihren Beratern die Verantwortung für alle Änderungen gegenüber der Erstausgabe zusprechen will, wird man an einer Stelle stutzig: bei der Schilderung von Mays erster Begegnung mit Emma Pollmer. Diese Geschichte von dem Kinde, an dem die Mutter stirbt, dem armen »Nickel«, ist in der zweiten Auflage nicht gekürzt oder redaktionell umgearbeitet, sondern durch einen völlig anderen Text ersetzt worden.17 Diesen neuen Text übernahm der Radebeuler Karl-May-Verlag später auch für den Bd. 34 »Ich«, wo er
Nach der Heimkehr von der soeben erwähnten Reise hatte ich Veranlassung, eine meiner Schwestern, die in Hohenstein verheiratet war, aufzusuchen. Ich wohnte einige Tage bei ihr und lernte da ein Mädchen kennen, das einen ganz eigenartigen Eindruck auf mich machte. Ich hatte das Mädchen verschiedene Male gesehen, als angehenden Backfisch, bleich, lang aufgeschossen, überaus schmal, ganz uninteressant, ein völlig gleichgültiges Wesen.
Der Anschluß entspricht dann wieder wörtlich der Erstausgabe: Ich erfuhr, daß ihr Großvater, nämlich Pollmer, meine »Geographischen Predigten« gelesen hatte . . . (vgl. Erstdruck S. 189). Diese Einfügung von - im Original - zweieinhalb Druckseiten ist May-Text und entstammt fast wörtlich dem großen Schriftsatz An die 4. Strafkammer des Königl. Landgerichtes III in Berlin vom 3. 12. 1911, Seite 53 und 5518 Einige Fakten sind darin enthalten, die in der Erstausgabe der Selbstbiographie fehlen: etwa die Erwähnung von Emmas Onkel Eduard Emil Pollmer, der zum Vagabunden herabgesunken und elend in einer Dorfscheune zugrunde gegangen sei (es handelt sich um die mittlerweile berühmte »Affäre Stollberg«19), oder die Angabe über das Jahreseinkommen des »alten Pollmer«, das er z. B. in der Studie20 überhaupt nicht erwähnt.
1 Karl May, Mein Leben und Streben. Reprint der Ausgabe Freiburg o. J. (1910). Vorwort, Anmerkungen, Nachwort, Sach-, Personen- und geographisches Namenregister von Hainer Plaul. Hildesheim-New York 1975; vgl. Claus Roxins Besprechung in diesem Jahrbuch. 2 Auch Frau Katharina Schmid, die ich bereits vor Jahren nach dem Verbleib der Druckvorlagen im Radebeuler Verlagshaus befragte, konnte mir keine Auskunft geben. 3 Seit 1968 (27. Aufl.) faksimiliert in Gesammelte Werke, Bd. 34 »Ich«, 25 4 Privatdruck o. O., o. J. (A. Risse, Dresden, 1905 und 1909) 5 In seiner Broschüre Karl May und seine Werke (Passau 1906/07) bringt Wagner bereits Einzelheiten, so z. B. den Hinweis auf das »Kreutter-Buch« und auf die Bilderbibel (S. 5), die nur auf genauen Informationen Mays beruhen können.
Faksimile-Nachdruck dieser Broschüre in: Dittrich/Wagner/Weigl, Schriften zu Karl May, Ubstadt 1976 (Materialien zur Karl-May-Forschung, Bd. 2)6 Hainer Plaul a. a. O. 510 7 vgl. Fritz Maschke, Karl May und Emma Pollmer, Bamberg 1973, 118 8 vgl. Rudolf Beissel, »Und ich halte Herrn May für einen Dichter . . .« Jb-KMG 1970, 11 ff. 9 Privatarchiv Alfred Schneider. Dem Besitzer sei für die Genehmigung zum Abdruck und zur Faksimile-Wiedergabe herzlich gedankt. 10 Dieses Flugblatt bringt einen Brief des Weltreisenden Hans Erich Tzschirner (vgl. seine Aufsätze in den Karl-May-Jahrbüchern 1918, 1919 und 1921) an Mays Rechtsbeistand, Justizrat Sello. Er wurde von uns bereits in den Mitt.-KMG Nr. 4 (Juni 1970) S. 8-9 erneut veröffentlicht. 11 Wie nützlich es sein kann, wenn auch inhaltlich nicht völlig geklärte Dokumente durch Veröffentlichung der Forschung zugänglich gemacht werden, zeigt Hainer Plauls Untersuchung über Mays Zwickauer Haft im Jb-KMG 1975, 127 ff. Die zeitliche Einordnung der Offenen Briefe eines Gefangenen und des Repertorium C. May war ihm nur durch unsere Veröffentlichung im Jb-KMG 1971 möglich geworden. Jahrbuch-Herausgeber und Redaktion sind daher für solche weiterführenden Hinweise stets dankbar. 12 Der Band ist noch heute in Mays Bibliothek vorhanden, vgl. KMJB 1931, 283 13 Faksimile bei Plaul, a. a. O. 512 14 Zur Rolle von »Mariechen« Hannes in Mays Biographie vgl. vorerst: Amand von Ozoróczy, Das zweite Ave Maria (Anm. 23), in: Mitt. d. KMG Nr. 26 (Dez. 1975), S. 8. Von Marie Hannes stammt auch die große Huldigung an Karl May, die unter der Überschrift Karl May's Beisetzung im Radebeuler Tageblatt vom 4. April 1912 abgedruckt wurde (vgl. Mitt. d. KMG Nr. 11, März 1972, S. 3). 15 Die »Anmerkung« zum Kap. 8 brachte Klara May eine Klage des Rechtsanwalts Oskar Gerlach und ein vorübergehendes Verbot des Buches ein (vgl. Plaul, a. a. O. 515 ff.). 16 Karl May, Mein Leben und Streben I, Freiburg (1910), 188 17 Anstelle des gestrichenen Textes der Erstausgabe S. 186 unten bis 189 unten ist in der zweiten Auflage der neue Text auf den Seiten 188-191 eingefügt worden. Da Fehsenfelds Drucker Felix Krais (Hoffmannsche Buchdruckerei), Stuttgart, die Druckplatten der Erstausgabe nicht aufbewahrt hatte, mußte der Band für die zweite Auflage völlig neu gesetzt werden, und so ergeben sich gegenüber der ersten Auflage Umbruch-Verschiebungen. 18 Karl May, An die 4. Strafkammer des Königl. Landgerichtes III in Berlin. Berufungssache May-Lebius 16 P. 221/17 10. Gedruckter Schriftsatz von 147 Seiten; Privatdruck o. O., o. J. (datiert »1911, den 3. Dezember«). Die ganze Anlage der Broschüre zeigt, daß sie über ihren eigentlichen Zweck als Schriftsatz hinaus zugleich als umfassende Information für die Presse gedacht und veröffentlicht worden war. 19 Ausführlich dokumentiert bei Maschke a. a. O.; vgl. auch Heinz Stolte, Die Affäre Stollberg (in diesem Jahrbuch). 20 Karl May, Frau Pollmer. Eine psychologische Studie. Unveröffentlichtes Manuskript (Archiv Karl-May-Verlag); vgl. Heinz Stolte bei Maschke a. a. O. Vorwort S. IX f, sowie die Diskussion in den Mitt. d. KMG 18 (S. 13), 19 (S. 34), 20 (S. 13 ff.), 21 Eine sorgfältige Vergleichslesung zwischen der ersten und der zweiten Auflage von Mein Leben und Streben machte Anton Haider bereits im Jahre 1955; von Ludwig Patsch veröffentlicht im Karl-May-Rundschreiben No. 143 vom 14. 5. 1957.
Eine interessante kleine Änderung entdeckte Haider noch auf S. 4 im Märchen von Sitara. Den Satz: Er wird ergriffen und nach der »Geisterschmiede« geschafft änderte May für die zweite Auflage um in: Er wird ergriffen und nach dem »See der Schmerzen«, an dem die fürchterliche Geisterschmiede liegt geschafft . . .22 vgl. Rudolf Beissel, a. a. O. 31 ff.
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